Korporale

„Die Altardiener bringen Korporale, Purifikatorium, Kelch und Messbuch zum Altar“ - so beschreibt die „Allgemeine Einführung in das Römische Messbuch“ (AEM 100) den Beginn der Gabenbereitung der Messe.

Der Begriff Korporale stammt von lateinisch corpus = „Leib“. Es handelt sich um ein quadratisches Tuch aus Leinen, das meist eine Seitenlänge von etwa 50 cm hat. Es wird auf den Altar gelegt, um die Patene oder Hostienschale und den Kelch darauf zu stellen. Nach der Kommunion wird es wieder entfernt. Früher (und heute in der „Außerordentlichen Form des Römischen Ritus“) wurde die Hostie direkt auf das Korporale gelegt. Zweck des Tuches ist es, zu verhindern, dass kleine Stücke des konsekrierten Brotes, die Partikel, verlorengehen.

Grundsätzlich sollen alle Gefäße, in denen die Eucharistie aufbewahrt wird, auf einem Korporale stehen. Deshalb dient das Korporale auch bei der Aussetzung des Allerheiligsten als Unterlage für die Monstranz. Im Tabernakel befindet sich ebenfalls ein passendes Korporale. Traditionell wird das Korporale in einem speziellen Etui in der jeweiligen liturgischen Farbe aufbewahrt, der Bursa.

Das Korporale wird traditionell auf eine ganz bestimmte Weise gefaltet. Zunächst faltet man das untere Drittel des quadratischen Tuches nach innen, dann das obere Drittel, sodass ein längliches Rechteck entsteht. Von diesem Rechteck faltet man anschließend erst das rechte Drittel, dann das linke Drittel nach innen. So entsteht ein kleines Quadrat von etwa 15 cm Seitenlänge. Um es auf dem Altar zu entfalten, geht man umgekehrt vor. Früher war es Vorschrift, die gebrauchten Tücher mit Wasser auszuwaschen, bevor sie in die gewöhnliche Wäsche kamen.

Benjamin Leven

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